Viele Frauen kennen es: PMS, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme oder ein unerfüllter Kinderwunsch. Doch was, wenn all das nicht einfach „normal“ ist, sondern mit einem Progesteronmangel zusammenhängt?
Progesteron ist eines der wichtigsten weiblichen Hormone und dennoch wird es oft übersehen oder nicht beachtet. Es beeinflusst unter anderem unseren Zyklus, unsere Stimmung, unser Energielevel und unseren Schlaf. In diesem Beitrag zeige ich dir, was Progesteron in deinem Körper bewirkt, woran du einen Mangel erkennen kannst und wie du dein hormonelles Gleichgewicht auf natürliche Weise unterstützen kannst.
Progesteron gehört zur Gruppe der Gestagene und wird nach dem Eisprung vom sogenannten Gelbkörper (Corpus luteum) im Eierstock gebildet. Es wirkt vor allem in der zweiten Zyklushälfte – also nach dem Eisprung – und bereitet den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
Aber Progesteron ist nicht nur für Frauen mit Kinderwunsch wichtig. Es hat viele weitere Aufgaben, die deinen Alltag spürbar beeinflussen können.
- Zyklusregulation: Es stabilisiert die Gebärmutterschleimhaut und bereitet sie auf eine Einnistung vor.
- Schwangerschaftsunterstützung: Bei erfolgreicher Befruchtung sorgt es dafür, dass keine weiteren Eizellen heranreifen.
- Gegenspieler von Östrogen: Progesteron wirkt ausgleichend und schützt so vor einer Östrogendominanz.
- Wirkung auf Psyche und Körper: Es beruhigt, verbessert den Schlaf, reguliert die Körpertemperatur und unterstützt die Knochengesundheit.
Ein Mangel zeigt sich oft durch eine Kombination verschiedener Beschwerden, unter anderem:
- Zyklusunregelmäßigkeiten oder Zwischenblutungen
- PMS, Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen
- Schlafprobleme, Müdigkeit, Reizbarkeit
- Brustspannen, Wassereinlagerungen
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Kopfschmerzen, Migräne, innere Unruhe
Wichtig: Viele dieser Symptome werden leider als „normal“ abgetan, sind es aber nicht.
Ein Progesteronmangel kann viele Gründe haben, zum Beispiel:
- Chronischer Stress: Erhöht den Cortisolspiegel und senkt die Progesteronproduktion.
- Anovulation (kein Eisprung): Ohne Eisprung kein Progesteron.
- Lutealinsuffizienz (Gelbkörperschwäche): Der Gelbkörper produziert zu wenig.
- Östrogendominanz: Ein Ungleichgewicht zwischen Progesteron und Östrogen.
- Weitere Ursachen: Schilddrüsenstörungen, hormonelle Verhütung, Unter-/Übergewicht oder Wechseljahre.
Ein Progesteronmangel ist nicht über Nacht entstanden und er verschwindet auch nicht sofort. Aber du kannst viel tun, um deinen Körper sanft zu unterstützen:
Dasist absolut der wichtigste Punkt! Meditation, Yoga, Atemübungen, Natur, Tagebuch – finde deine Methode, um dein Nervensystem zu beruhigen.
- Hochwertige Proteine (z. B. Eier, Hülsenfrüchte)
- Gesunde Fette (z. B. Avocado, Olivenöl)
- Kreuzblütler-Gemüse (z. B. Brokkoli, insbesondere bei Östrogendominanz)
- Ballaststoffe für eine gute Darmgesundheit
Vermeide zu intensives Training und wähle lieber entspannte Bewegung wie Spaziergänge, Yoga oder Tanzen.
- Mönchspfeffer, Frauenmantel (pflanzlich hormonregulierend)
- Magnesium, Zink, Vitamin B6 und C, Vitamin D3+K2
Optional: Ashwagandha oder Rhodiola Rosea zur Stressreduktion
Lass deinen Hormonstatus bestimmen, idealerweise 5–8 Tage nach dem Eisprung. So weißt du genau, ob und wie stark dein Progesteronwert abweicht.
Auch eine Schilddrüsenuntersuchung kann sinnvoll sein, da beide Systeme eng miteinander verbunden sind.
In einigen Fällen kann auch eine ärztlich begleitete Progesterontherapie mit Cremes oder Tabletten notwendig sein.
Wenn du dich oft müde, gereizt oder unausgeglichen fühlst, dann hör auf deinen Körper. Progesteronmangel ist häufig, wird aber oft übersehen. Der erste Schritt ist: hinschauen, verstehen, und dich sanft selbst unterstützen.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Bitte wende dich bei gesundheitlichen Beschwerden an einen Arzt oder Heilpraktiker.